Möglichkeitsräume oder Obrigkeitsträume? Über die Chancen und Risiken einer weiteren Internationalen Bauausstellung in Berlin

Gemeinsam mit Christoph Sommer habe ich in einem Gastessay für die taz die Rahmenbedingungen für das Gelingen einer dritten Berliner Internationalen Bauausstellung (IBA) analysiert. Angesichts der prominenten Vorläufer und Berlins Selbstverständnis als Metropole und Vorreiter in der Stadtentwicklung, sind die Erwartungen an eine IBA Berlin-Brandenburg besonders hoch. Nicht weniger wichtig ist jedoch die Einbindung des planerischen Großprojekts in die Stadtgesellschaft, zu der auch die stadtpolitischen Initiativen zählen. Die IBA 1984/87 kann hier als Beispiel dienen: Trotz Kontroversen setzte sie Maßstäbe in der Bürgerbeteiligung und schuf einen wichtigen Raum für Debatten. Eine neue IBA muss sich an diesen Errungenschaften orientieren. Angesichts der Konflikte der letzten Jahre stellt sich jedoch die Frage, ob die Berliner Politik willens und fähig ist, das angespannte Verhältnis zur Stadtgesellschaft zu verbessern und damit die Voraussetzungen für eine IBA als gemeinsames Projekt zu schaffen. Ein erster Schritt wäre, die bisher eher diskreten IBA-Vorbereitungen frühzeitig in einen breiten öffentlichen Diskurs zu überführen.

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“Ereignishaftigkeit auf dem Prüfstand” – Beitrag in der neuen Ausgabe der PLANERIN

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